Zum 40. Jahrestag der Befreiung gab es im Palast der Republik in Berlin/DDR und im Deutschen Bundestag in Bonn je einen Staats- bzw.Festakt zum 40. Jahrestag … ja, wessen? In Bonn sprach Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU) erstmals in der Geschichte der BRD regierungsoffiziell von einem Jahrestag der Befreiung
Erstmals würdigte er auch den kommunistischen Widerstand, zugleich machte er in einer Kontinuität, die bis heute andauert, die Sowjetunion mitverantwortlich für den 2. Weltkrieg. Mittels des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts nahm, so der Bundespräsident, die Sowjetunion „Krieg anderer Völker in Kauf, um sich an dem Ertrag zu beteiligen“.
[Wortlaut der Rede: https://www.tagesschau.de/inland/rede-vonweizsaecker-wortlaut-101.html]
In Berlin/DDR klärte der Präsident der Volkskammer und Mitglied im Politbüro der SED, Host Sindermann, über die Kriegsziele des deutschen Imperialismus in der Sowjetunion auf, er würdigte deren herausragenden Beitrag zur Befreiung Deutschlands und Europas vom Faschismus – neben dem der Alliierten und dem Widerstand in allen überfallenen Ländern -, und er lenkte den Blick auf die aktuellen Gefährdungen des Friedens und forderte die Beseitigung aller Atomwaffen weltweit, Verzicht auf einen Krieg der Sterne – und: „Frieden, Frieden und nochmals Frieden!“
Besonders die Zei Reden zum 40. Jahrestag haben mir es angetan. Die Zeit ist darüber fast hinweg gegangen, an Weizsäckers “Jahrestag der Befreiung”, das war mir noch in Erinnerung – es fehlte bei mir auch jene gräßliche Passage über die “Folgen” des Nichtangiffsvertrages. Also Dank, damit wir das wieder im Blick haben.
Dr. Sc. Charles Melis